Deeskalation- & Sicherheit am Arbeitsplatz für Jobcenter

In letzter Zeit wird immer öfter von gewalttätigen Übergriffen und Handlungen auf Mitarbeitende in Jobcentern und Behörden berichtet. Scheinbar harmlose Situationen explodieren plötzlich zur Konfliktsituation. Oft werden Situationen und Menschen im Vorfeld gar nicht oder falsch eingeschätzt. Hinweise auf kommende gewaltbereite Aktionen des Gegenübers werden nicht erkannt. Mangelnde Kenntnis von menschlichem Verhalten und Unerfahrenheit sind oft der Grund.

 

Wie kann ich mich gegen gewaltbereite Personen oder Übergriffe bestmöglich schützen? Wie Gefahren und Situationen frühzeitig erkennen und richtig einschätzen? Die psychologische Eigensicherung kann hierbei helfen.


Warum werden Mitarbeitende von Jobcentern angegriffen?

Da Mitarbeitende, wenn es der jeweilige Fall erfordert, in der Regel negative Mitteilungen an die Kunden ausstellen müssen. Das alles kommt bei den betroffenen Menschen nicht gut an. Sie fühlen sich machtlos, haben aufgrund der Lage der Gesellschaft und in der Welt evtl. Existenzängste, ein Suchtproblem ... Auslöser gibt es jede Menge. Fühlen sich zudem ungerecht behandelt "vom Staat, denen da oben und denen, die denen dienen". "Ich kann mich dagegen sowieso nicht wehren" hört man oft.. Oft neigen solche betroffenen Personen dazu, ihrem Ärger in verbaler und körperlicher Gewalt Luft zu verschaffen. Oft sind sogar Waffen im Spiel. Und leider kam es in der letzten Vergangenheit sogar zu Tötungsdelikten in Jobcentern.

 


Meine "Expertise"

Bereits als Polizist hatte ich in Jobcentern und anderen Behörden immer wieder zu tun, weil Kunden gewalttätig wurden. Auch in meiner Zeit in der Geschäftsleitung in der privaten Sicherheit hatten Mitarbeitende unseres Sicherheitsdienstes in den Jobcentern im Großraum Stuttgart fast täglich von aggressiven und gewalttätigen Angriffen berichtet.

 

Ich selbst habe und arbeite für ein befreundetes Sicherheitsunternehmen immer noch, soweit es die Zeit zu lässt und mein Bekannter Personalmangel hat, in Jobcentern im Großraum Stuttgart mit. Hierbei erlebe ich selbst, wie sich Eskalationen aufbauen, wie die Mitarbeitenden von den Kunden behandelt werden. Gewalt ist mir in der Form natürlich kein Fremdwort. Von Gewalt- und leider auch Tötungsdelikten in Jobcentern hört man immer wieder. In einem Jobcenter, in dem ich die Mitarbeitenden schule, wurde eine Mitarbeiterin von einem Kunden erschossen. Die ganze Abteilung hat darunter gelitten. Und tut es immer noch.  Einige haben gekündigt, andere sich versetzen lassen. Die aktuelle Lage der Welt tut zum Verhalten das Übrige.


Wie kann ich mich gegen gewaltbereite Personen schützen?

Hierbei hilft es, einen “Mensch lesen” zu können. Dazu ist es erforderlich, dass wir uns im Bereich der Menschenkenntnis auskennen. Jeder Mensch sendet Signale aus, bevor es zu einem gewalttätigen Übergriff auf andere Menschen kommt. Wichtig ist, diese Signale frühzeitig zu erkennen um entsprechend reagieren zu können. 


Wie kann ich Gefahren frühzeitig erkennen und richtig einschätzen?

In dem wir eine Art “Umfeld Gefahrenanalyse” vornehmen. Wir lernen, unser Umfeld, in welchem wir uns bewegen, zu scannen. Unbewusst. Wir trainieren unser Unterbewusstsein, auf scheinbare Kleinigkeiten zu achten. Wir stellen unseren Körper auf die “Hab-acht-Stellung” ein. Wir bewegen uns frei. Und unser Gehirn gibt uns sofort einen Hinweis, wenn eine nicht alltägliche Situation aufkommt. 


Seminar / Schulung / Training

Bei dieser Veranstaltung geht es nicht um Kampfsport. Es geht vielmehr um die Eigensicherung aus psychologischer Sicht. Um das rechtzeitige Erkennen von gefährlichen Situationen. Erfahren Sie anhand von Praxis-Beispielen, aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Tipps aus der Psychologie wie Sie gefährliche Situationen frühzeitig erkennen, richtig einschätzen lernen und Gewalt gegen Sie besser vermeiden können. 

 

Ich bin kein Fan von Kampfsportschulungen in Behörden und Ämtern. Aus dem einfachen Grund, da es Mitarbeitenden, sollten diese nicht selbst schon jahrelang Kampfsport oder Kampfkunst betreiben, nichts bringt. Das zeigt die Erfahrung. Vielmehr geht es darum, bei einem eventuellen Angriff, und dieser beginnt schon mit einer Beleidigung, die einsetzende Schockstarre zu überwinden. Denn hier scheitern die meisten Menschen, da sie nicht gewohnt sind, auf einen Angriff zu reagieren.

 

Auf Wunsch baue ich sehr gerne einen Teil in die Schulung ein, wie sich auch Laien gegen einfache Angriffe durch Kenntnisse der Schmerzpunkte am Körper und Überwindung einer Schockstarre wehren können. Dafür sind keinerlei Kampfsporterfahrung nötig. Diese Techniken werden gezielt gelehrt bei Menschen, die von Kampfsport etc. keine Erfahrung haben.

 

Gerne erkläre ich Ihnen in einem Vorgespräch, wie dieser Teil der Schulung abläuft.


Inhalt der Schulung

Aus dem Gebiet der Psychologie

  • Grundsätzliches aus der Angstpsychologie (Stress- und Stressbewältigung, Adrenalin...)
  • Wahrnehmungspsychologie (Subjektive Wahrnehmung und objektive Realität..)
  • Analyse des menschlichen Verhalten: Mimik, Gesten, Haltung, Verhalten des Gegenübers
  • Viktimisierung "Werde kein Opfer": Wie aktiviere ich das eigene Gefahren-Frühwarnsystem...?
  • Das eigene Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen stärken
  • Körpersprache. Wie komme ich beim Gegenüber an?
  • Was sagt mir die Körpersprache des Kunden über dessen Gemütszustand?
  • Verhalten in gefährlichen Situationen
  • Konfliktbewältigung und Konfliktvermeidung
  • Der psychologische Sicherheitsabstand

 

Aus dem Gebiet der Kommunikation

  • Deeskalierende Kommunikation | Verbale Kommunikation richtig einsetzen
  • Wie steuere ich das Gespräch, Diskussion, Situation?
  • Sprachliche Inhalte und Ankündigungen frühzeitig erkennen und deuten
  • "Eine Frage der Ehre“: Ruhe bewahren trotz provokanten Verhalten des Gegenübers
  • Der Umgang mit schwierigen und aggressiven Kunden

 

Aus dem Gebiet der Suchtproblematik

  • Umgang mit unter Alkohol/Drogen stehenden Personen
  • Wie verändern Alkohol/Drogen das menschliche Verhalten

Weitere Themen werden angesprochen

  • Rechtliche Grundlagen
  • Die sichere Gestaltung des Arbeitsplatzes
  • Verhalten im Amokfall
  • Interkulturelle Betrachtungen und Unterschiede
  • Effektive Abwehrtechniken für Laien
  • Rollenspiele und Übungen

 


Weitere Infos

  • Zielgruppe: Mitarbeitende im Jobcenter
  • Dauer: 2-Tages-Seminar. Die Dauer kann gezielt auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt werden.
  • Teilnehmeranzahl:  Begrenzt auf 16 Teilnehmende.
  • Ort: Bundesweit. Gerne halten wir das Seminar in Ihren Räumlichkeiten ab.
  • Kosten: Wir erstellen ein für Sie angepasstes Angebot.

Weitere Schulungen